Veranstaltungen

Donnerstag, 07.11.2024 um 19.00 Uhr

Worüber mein Vater kaum sprach: Verfolgung, Flucht und Erinnerung in der deutsch-jüdischen Familie Heydt aus Köln

Vortrag von Prof. Dr. David Heyd (Jerusalem)

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Die deutsch-jüdische Familie Heydt lebte bis 1933 in enger Nachbarschaft im Kölner Agnesviertel, bevor sie durch die NS-Judenverfolgungen auf diverse Kontinente verstreut und manche Familienmitglieder im Holocaust ermordet wurden. Ein Sohn der Familie war Hans Heydt (Jhrg. 1913), der nach seiner Flucht nach Palästina an der Hebrew University in Jerusalem ein international renommierter Wissenschaftler wurde. Sein Sohn David Heyd, emeritierter Professor für Philosophie an der Hebrew University Jerusalem, zeigt in seinem Vortrag anhand von Dokumenten und Bildern aus dem Familienarchiv, wie die Familie die Verfolgungen erlebte und wie die nachfolgenden Generationen mit der Erinnerung daran umgingen.

Die Veranstaltung findet in englischer und deutscher Sprache statt.

Moderation: Dr. Annemone Christians-Bernsee (NS-Dokumentationszentrum) und PD Dr. Felix Römer (Humboldt-Universität zu Berlin)

In Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln

Freitag, 08.11.2024 um 12.00 Uhr

Gedenkstunde am Löwenbrunnen

86. Jahrestag der Novemberpogrome

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Wir erinnern an die Pogrome vom 9. und 10. November 1938, die sich gegen die jüdische Bevölkerung in Köln und allen anderen Orten Deutschlands richteten. Zugleich setzen wir ein Zeichen der Anteilnahme und Verbundenheit mit Jüdinnen und Juden in Köln, die auch heute wieder und immer noch von Antisemitismus betroffen sind.

Die Gedenkstunde wird von Schülergruppen von zwei Kölner Schulen mitgestaltet. Wir laden alle Bürger:innen, die ein Zeichen der Solidarität und ein Zeichen gegen Antisemitismus und jede Form von Rassismus und Hass setzen möchten, zur Teilnahme ein.


Veranstaltungen (Archiv)

Dienstag, 09.11.2021 um 12.00 Uhr

Gedenkstunde anlässlich der Novemberpogrome

vom 9./10. November 1938

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Löwenbrunnen
Namen ermordeter Kölner Kinder auf dem Löwenbrunnen. Foto: M. Paret

Am 9. November findet um 12 Uhr am Löwenbrunnen auf dem Erich-Klibansky-Platz die Gedenkstunde zu den antijüdischen Pogromen im November 1938 statt. An diesem Ort befand sich die Synagoge der orthodoxen Gemeinde Adass Jeschurun sowie das jüdische Gymnasium Jawne. Beide Gebäude wurden während der sogenannten Pogromnacht angegriffen und schwer beschädigt.

An der Gedenkstunde nehmen Schüler:innengruppen von drei Kölner Schulen teil, für die Stadt Köln wird Bürgermeister Andreas Wolter eine Ansprache halten. Wir laden herzlich dazu ein, teilzunehmen und damit ein Zeichen für das Erinnern und gegen Antisemitismus und Rassismus zu setzen!

Auch wenn für eine Veranstaltung dieser Größe im Freien keine Maskenpflicht besteht, empfehlen wir entsprechend der Corona-Schutzverordnung das Tragen einer Maske. Für den Besuch der Räumlichkeiten des Lern- und Gedenkortes Jawne (Ausstellungsräume) ist der 3G-Nachweis sowie eine Maske erforderlich.

Der Arbeitskreis des Lern- und Gedenkortes Jawne freut sich über Ihre Teilnahme! Rückfragen gerne per Mail an info@jawne.de

Sonntag, 05.09.2021 um 12.00 Uhr

Europäischer Tag der jüdischen Kultur 2021

Führungen am historischen Ort

Ort: Erich-Klibansky-Platz, Köln (Treffpunkt: Löwenbrunnen)

Auf dem Schulhof der Jawne – eine Spurensuche für Kinder und Eltern

Uhrzeit: 12 – 13 Uhr
Referent: Adrian Stellmacher

Wir laden ein zu einer Spurensuche für Kinder und Erwachsene rund um den ehemaligen Schulhof des jüdischen »Reform-Realgymnasiums Jawne«. Das Schulgebäude steht nicht mehr, aber auf dem Gelände gibt es viele Spuren, die die Geschichte der Schule und ihrer Schüler*innen erzählen. So erfahrt Ihr auch, was es mit dem Löwenbrunnen auf dem Erich-Klibansky-Platz auf sich hat.

St. Apernstraße 29 – 31: Ein Spaziergang des Lern- und Gedenkorts Jawne zur Geschichte eines Kölner jüdischen Ortes

Uhrzeit: 14 – 15 Uhr
Referentin: Dr. Ursula Reuter

Rund um den heutigen Erich-Klibansky-Platz befand sich bis 1942 ein Zentrum jüdischen Lebens und Lernens in Köln: die Synagoge der Gemeinde Adass Jeschurun, ein Lehrerseminar, die Volksschule Moriah sowie seit 1919 das
Reform-Realgymnasium Jawne. Heute erinnert der Lern- und Gedenkort Jawne an die Geschichte des Ortes und derjenigen, die dort lehrten und lernten.

Freitag, 17.01.2020 um 09.30 Uhr

Filmreihe »Gerettet – auf Zeit«

Begleitprogramm zur Ausstellung „Gerettet – auf Zeit. Kindertransporte nach Belgien 1938 / 1939“

Ort: FILMFORUM IM MUSEUM LUDWIG, Bischofsgartenstr. 1, 50667 Köln

Ein Filmwochenende vom 17. bis 19. Januar 2020
begleitet die Ausstellung.


In den Dokumentarfilmen von Esther Hoffenberg/Myriam Abramowicz, Aviva Slesin und Bernard Balteau erinnern sich Überlebende, die als Kinder versteckt wurden, häufig erstmals öffentlich an ihre Verfolgung. WiderstandskämpferInnen berichten, mit welchen Mitteln sie das Leben der Kinder retten konnten. Der Dokumentarfilm wird hier selbst zum Dokument dieses Widerstands, zur Stätte der Erinnerung und zum Mittel gegen das Vergessen.

Häufig waren es die Kinder der Überlebenden, die Second Generation, die die Erinnerung an die Verfolgung der Juden am Beispiel ihrer Familien in Wort und Bild aufzuzeichnen begannen, so zum Beispiel Chantal Akerman. Michel Kichka hat die Geschichte seiner Familie in Comics verarbeitet, der Film von Delfina Jalowik und Jürgen Joseph Kaumkötter zeigt diese künstlerische Verarbeitung der Traumata der Eltern eindrucksvoll.

Claude Berri und Gilles Paquet-Brenner sahen in Spielfilmen eine Möglichkeit, die eigenen Erfahrungen zu verarbeiten. Die Fiktion lässt die Wirklichkeit kenntlich werden und an die ihr innewohnende Wahrheit erinnern.

Die Filmreihe versteht sich als ein Beitrag zum Gedenken an die Opfer der Schoa und als Erinnerung an den Widerstand, der in Belgien besonders erfolgreich Jüdinnen und Juden vor der Vernichtung retten konnte.

Samstag, 02.11.2019 um 19.30 Uhr

Kölner Museumsnacht 2019

Ausstellung und Filme

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz

Am Samstag, 2. November 2019 nimmt der Lern- und Gedenkort Jawne wie jedes Jahr mit einem spannenden Programm an der Kölner Museumsnacht teil – Sie sind herzlich eingeladen!

© Yasmin Friedrichs, Robert-Schuman-Institut Eupen
© Lern- und Gedenkort Jawne

Programm

19.30 Uhr

Eröffnung der Kunstausstellung »Stimmungsbilder zu Kindertransporten« mit Schülerinnen und Schülern des Robert-Schuman-Instituts in Eupen
1938/39 konnten fast 1.000 jüdische Kinder und Jugendliche aus Deutschland und Österreich mit Kindertransporten nach Belgien ausreisen. Diese Rettungsgeschichte ist bis heute in Deutschland fast unbekannt. Seit mehreren Jahren forscht der Lern- und Gedenkort Jawne zu diesem Thema und bereitet eine große Ausstellung vor, die Ende November 2019 eröffnet wird.

Auf Anregung des Lern- und Gedenkorts Jawne haben sich Schülerinnen und Schüler des Robert-Schuman-Instituts im belgischen Eupen im Kunstunterricht mit den Kindertransporten nach Belgien auseinandergesetzt. Besonders wichtig waren für sie dabei Gespräche mit dem Brüsseler Zeitzeugen Henry Roanne-Rosenblatt, ehemals ein Kindertransportkind aus Wien. Erstmals wurden die Bilder und Filme am 27. Januar 2019 bei der Einweihung einer Kindertransportskulptur in Herbesthal gezeigt, dem ehemaligen Grenzbahnhof zwischen Deutschland und Belgien. Nun kommen sie nach Köln.

21.00 Uhr

Film: Präsentation von Kurzfilmen aus dem Kunstprojekt des Robert-Schuman-Instituts in Eupen

23.00 Uhr

Film: Kichka. Life is a Cartoon. Ein Film von Delfina Jalowik und Jürgen J. Kaumkötter, 2018
Der Film wird präsentiert in Kooperation mit dem Zentrum für verfolgte Künste Solingen. Nähere Informationen zum Film finden sich auf der Website des Zentrums.

Donnerstag, 17.10.2019 um 19.00 Uhr

Stimme und Atem – Out of Breath, Out of Mind

Lesung und Gespräch mit Peter Wortsman

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz

Peter Wortsman (© Ricky Owens)

In mir lebt ein ungeborener Dichter deutscher Sprache, schreibt der 1952 in New York geborene Sohn österreichisch-jüdischer Emigranten, Peter Wortsman. Erzogen wurde er »sprachverwirrt«, d.h. zweisprachig in Deutsch und Englisch. So erscheint es nur folgerichtig, dass er literarischer Übersetzer und Schriftsteller wurde.

Im Berliner Verlag PalmArtPress erscheint im Oktober 2019 sein neues deutsch/englisches Buch Stimme und Atem – Out of Breath, Out of Mind. In seinen teils quasi-autobiographischen, teils albtraumhaften Erzählungen, zumeist ursprünglich auf Deutsch geschrieben und danach vom Autor selbst ins Englische übertragen bzw. adaptiert, erschafft Peter Wortsman ein verlockendes, wenn auch verstörendes Bildnis, nicht nur seines Selbst, sondern auch unseres zersplitterten Zeitalters.

Eine Veranstaltung der Bibliothek Germania Judaica und des Lern- und Gedenkorts Jawne in Kooperation mit dem US-Generalkonsulat Düsseldorf.

Der Eintritt ist frei.

Donnerstag, 17.01.2019 um 19.00 Uhr

Das Deportationslager Köln-Müngersdorf

Vom »vergessenen« Ort des NS-Terrors zum würdigen Gedenkort

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz

Das Foto ist eines von nur zwei existierenden Bildern des Lagers. Es zeigt einige Frauen die in den Gewölben des »Fort V« leben mussten und vermittelt einen Eindruck von den ärmlichen Verhältnissen, denen die Menschen dort ausgesetzt waren.
(Foto: Synagogengemeinde Köln)

Kaum ein Ort in Köln ist mit der Entrechtung, Deportation und Ermordung der jüdischen Bevölkerung so eng verbunden wie das ehemalige »Judenlager Müngersdorf«, das Ende 1941 in den Kasematten des »Fort V« (aus den 1870er Jahren stammende preußische Befestigungsanlage) und als dort in der Nähe gelegenes Barackenlager existierte. Das Lager wurde 1941 von der Stadt Köln in Abstimmung mit der Gestapo als Lager für die zu diesem Zeitpunkt noch verbliebene jüdische Bevölkerung Kölns und der Umgebung geplant und errichtet. Zwangsfinanziert wurde es aus dem Vermögen der jüdischen Gemeinde, die mehrere hunderttausend Reichsmark zur Verfügung stellen musste.
 
Das Lager Müngersdorf war die »Endstation« vor der endgültigen Deportation der Juden im Großraum Köln. Es wird davon ausgegangen, das etwa 4.000 bis 5.000 Personen in dem Lager lebten bzw. durchgeschleust wurden, bevor sie vom Bahnhof Deutz-Tief aus den Weg in die Vernichtungslager in Osteuropa antreten mussten.

Gegen Ende des Krieges wurde das Gelände auch als Arbeitserziehungslager (AEL) unter dem berüchtigten Lagerleiter Heinrich Brodesser genutzt. Mit dem Näherrücken der US-amerikanischen Truppen wurde das Lager am 1. März 1945 geräumt; die verbliebenen Häftlinge wurden mit einem »Evakuierungsmarsch« über Wipperfürth in das »AEL Hunswinkel« bei Lüdenscheid getrieben.
 
1947 standen, wie ein Foto aus jenem Jahr bezeugt, noch die Reste der massiven Umzäunung des Barackenlagers. Ebenfalls nur wenige Monate nach Ende des Krieges begann man links und rechts der Lagerstraße mit ersten Anpflanzungen und dem Anlegen der Schrebergartensiedlung, die heute den Namen »Kleingärtnerverein Waldfriede e.V.« trägt.

Mit der Erinnerung an die Geschehnisse tat man sich schwer. Erst 1981 wurde von der Stadt Köln auf dem Gelände des ehemaligen »Fort V« ein Findling mit einer kleinen Gedenktafel installiert.

Der Initiative des »Bürgervereins Köln-Müngersdorf e.V.«, der 2014 begann, die historischen Ereignisse in den genaueren Blick zu nehmen, ist es zu danken, dass nun ein würdiger Gedenkort sowohl am Ort des ehemaligen »Fort V« als auch am Standort des ehemaligen Barackenlagers entstehen wird.
 
Roland Schüler, Kurt Schlechtriemen und Hildegard Jahn-Schnelle vom Bürgerverein Müngersdorf werden an diesem Abend die Geschichte des Ortes skizzieren, Biografien einzelner NS-Opfer vorstellen und über den Weg zu einem würdigen Gedenken an diesem viel zu lange Zeit »vergessenen« Ort des NS-Terrors berichten.
 
Eine Veranstaltung des Jugendclub Courage Köln e.V. und des Arbeitskreises Lern- und Gedenkort Jawne

Freitag, 09.11.2018 um 12.00 Uhr

Gedenkstunde

für die deportierten und ermordeten jüdischen Kinder und Jugendlichen aus Köln

Ort: Kindergedenkstätte Löwenbrunnen am Erich-Klibansky-Platz (Albertusstr. 26), Köln

Am 9. November 1938 – also vor 80 Jahren – wurden in ganz Deutschland jüdische Einrichtungen zerstört, jüdisches Eigentum beschädigt, Jüdinnen und Juden verhaftet und die ersten Ermordungen geschahen. Der Arbeitskreis des Lern- und Gedenkortes Jawne lädt am Freitag, 9. November 2018 von 12.00 Uhr bis etwa 12.45 Uhr zu einer Gedenkstunde am Löwenbrunnen ein.

Schülerinnen und Schüler, die am Vormittag in der Jawne einen Workshop durchführen, präsentieren ihre Ergebnisse, Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes wird eine Ansprache halten – und mit Henny Franks wird eine Zeitzeugin anwesend sein. Sie ist für eine Woche in Köln zu Gast und führt Gespräche mit Lehrern und Schülern in Köln. Die 95-Jährige wurde mit den Kindertransporten der Jawne nach England gerettet, dort lebt sie bis heute, ist aber gerne zu Besuch in Köln. Interessierte sind herzlich eingeladen, an der Gedenkstunde am Löwenbrunnen teilzunehmen.

Die Gedenkstunde wird von der Synagogen-Gemeinde Köln, dem Katholischen Stadtdekanat und dem Evangelischen Kirchenverband Köln und Region in Verbindung mit dem Lern- und Gedenkort Jawne veranstaltet.

Samstag, 03.11.2018 um 19.30 Uhr

Kölner Museumsnacht 2018

Konzerte

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz

Am Samstag, 3. November 2018 beteiligt sich der Lern- und Gedenkort Jawne wieder an der Kölner Museumsnacht.

Inna Sokol (© privat)
Erich Wolfgang Korngold (1897–1957) (Foto: Madame d’Ora, Bildarchiv Austria)

Programm

19.30 Uhr

Konzert: Inna Sokol singt jüdische Volkslieder
Die Sängerin Inna Sokol hat an der berühmten Musikhochschule Gnessin in Moskau studiert und lebt heute in Köln. Sie singt jüdische Volkslieder, aber auch Klassiker von Franz Schubert, Pjotr Tschaikowski und anderen.

21.30 Uhr

Konzert: Erich Wolfgang Korngold und seine Musik
Obwohl epigonal-konservativer Komponist, war Erich Wolfgang Korngold (1897–1957) als österreichischer Jude vom NS-Regime als »entartet« gebrandmarkt. Der im »Dritten Reich« verfemte und schließlich in die USA emigrierte Komponist wurde einer der wichtigsten Filmkomponisten Hollywoods; zwei seiner Filmmusiken wurden mit dem Oscar prämiert. Nach dem Krieg gelang es ihm nicht mehr, an seine früheren Erfolge mit klassischer Orchestermusik anzuknüpfen, seine Werke wurden ignoriert und vergessen. Erst in den 1970er Jahren wurden die Werke des genialen Komponisten neu aufgelegt und seitdem verschiedentlich wieder aufgeführt. Nach einer kurzen Einführung präsentiert Sebastian Olles (Klavier) Fragmente aus dem Werk Korngolds, darunter aus seinem wohl bedeutendsten Erfolg, der Oper »Die tote Stadt« (1920, uraufgeführt am Stadttheater Köln und in Hamburg).

Donnerstag, 07.12.2017 um 19.00 Uhr

Die vergessenen Kinder von Köln

Dokumentarfilm von Jürgen Naumann, D 2006, 60 Min.

Ort: EL-DE-Haus, Appellhofplatz 23–25, Köln

Anschließendes Podiumsgespräch mit Paul Kohl

Jürgen Naumann folgt den Spuren von über dreihundert jüdischen Kindern und Jugendlichen, die im Juli 1942 von Köln aus deportiert wurden. Viele von ihnen hatten in der Jawne, dem einzigen jüdischen Gymnasium im Rheinland, Zuflucht gefunden. Ehemalige Schülerinnen und Schüler der Jawne, die auf Kindertransporten nach Großbritannien durch den Direktor der Schule Dr. Erich Klibanksy gerettet werden konnten, berichten über das Schicksal von Schulkameraden und Familienangehörigen.

Unter den insgesamt 1.164 Juden aus Köln, Bonn und anderen Städten der Region, die am 24. Juli 1942 im Wald von Blagowschtschina, in der Nähe von Minsk, erschossen wurden, befanden sich auch Dr. Erich Klibansky mit seiner Frau Meta und ihren drei Kindern.

Im Anschluss an die Filmvorführung berichtet der Autor Paul Kohl über die Entstehung des Dokumentarfilms. Er hat über die Verbrechen der Wehrmacht und Polizei in den eroberten Gebieten der Sowjetunion publiziert und die Filmaufnahmen in Belarus begleitet.

Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms zu den aktuellen Sonderausstellungen »Vernichtungsort Malyj Trostenez« und »Meta und Erich Klibansky« des NS-Dokumentationszentrums (EL-DE-Haus) und des Lern- und Gedenkorts Jawne

Dienstag, 28.11.2017 um 19.00 Uhr

Zur Geschichte der Wahrnehmung von Malyj Trostenez

Vortrag von Dr. Aliaksandr Dalhouski (Minsk)

Ort: EL-DE-Haus, Appellhofplatz 23–25, Köln

Der Wald von Blagowschtschina im Jahr 2017 (Foto: Dirk Planert)

Der Vortrag thematisiert die Probleme der Historisierung sowie Besonderheiten der sowjetischen Wahrnehmung und Gestaltung von Gedenkstätten an den Orten der Massenvernichtung bei Malyj Trostenez. Auch geht es um gegenwärtige Tendenzen zur Transformation des sowjetischen Gedenkortes in einen gesamteuropäischen Erinnerungsort.

Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms zu den aktuellen Sonderausstellungen »Vernichtungsort Malyj Trostenez« und »Meta und Erich Klibansky« des NS-Dokumentationszentrums (EL-DE-Haus) und des Lern- und Gedenkorts Jawne