Veranstaltungen


Veranstaltungen (Archiv)

Sonntag, 24.11.2024 um 11.00 Uhr

»Nur seine Geige ist geblieben«

Die Geschichte von Itzhak Orloff musikalisch erzählt im »Jawne-Salon«

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

In einem moderierten Konzert erinnern Roman Salyutov (Moderation und Klavier) und Alexander Lifland (Violine) an das Leben des Holocaust-Opfers Itzhak Orloff, eines russisch-jüdischen Violinisten, der Ende des 19. Jahrhunderts noch im Zarenrussland geboren wurde. Im Mittelpunkt steht das einzig erhaltene ‚Dokument‘ von Orloffs Leben: seine Geige. Sie hat den Holocaust überlebt, ihr einstiger Besitzer nicht.

Es erklingen Werke von P. Tschaikowsky, M. Mussorgski, P. Sarasate, V. Monti, J. Brahms, J. Strauß, A. Gold, M. Ravel u. a.

Der »Jawne-Salon« ist ein Kooperationsprojekt des Lern- und Gedenkort Jawne mit Judaica Cologne. Die Veranstaltungsreihe möchte der Geschichte und Gegenwart jüdischen Lebens in Köln mehr Raum und Sichtbarkeit geben sowie Möglichkeiten der Begegnung schaffen.

Roman Salyutov (Klavier) © F. Bolte
Alexander Lifland (Violine) © F. Bolte

Freitag, 08.11.2024 um 12.00 Uhr

Gedenkstunde am Löwenbrunnen

86. Jahrestag der Novemberpogrome

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Wir erinnern an die Pogrome vom 9. und 10. November 1938, die sich gegen die jüdische Bevölkerung in Köln und allen anderen Orten Deutschlands richteten. Zugleich setzen wir ein Zeichen der Anteilnahme und Verbundenheit mit Jüdinnen und Juden in Köln, die auch heute wieder und immer noch von Antisemitismus betroffen sind.

Die Gedenkstunde wird von Schülergruppen von zwei Kölner Schulen mitgestaltet. Wir laden alle Bürger:innen, die ein Zeichen der Solidarität und ein Zeichen gegen Antisemitismus und jede Form von Rassismus und Hass setzen möchten, zur Teilnahme ein.

Donnerstag, 07.11.2024 um 19.00 Uhr

Worüber mein Vater kaum sprach: Verfolgung, Flucht und Erinnerung in der deutsch-jüdischen Familie Heydt aus Köln

Vortrag von Prof. Dr. David Heyd (Jerusalem)

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Die deutsch-jüdische Familie Heydt lebte bis 1933 in enger Nachbarschaft im Kölner Agnesviertel, bevor sie durch die NS-Judenverfolgungen auf diverse Kontinente verstreut und manche Familienmitglieder im Holocaust ermordet wurden. Ein Sohn der Familie war Hans Heydt (Jhrg. 1913), der nach seiner Flucht nach Palästina an der Hebrew University in Jerusalem ein international renommierter Wissenschaftler wurde. Sein Sohn David Heyd, emeritierter Professor für Philosophie an der Hebrew University Jerusalem, zeigt in seinem Vortrag anhand von Dokumenten und Bildern aus dem Familienarchiv, wie die Familie die Verfolgungen erlebte und wie die nachfolgenden Generationen mit der Erinnerung daran umgingen.

Die Veranstaltung findet in englischer und deutscher Sprache statt.

Moderation: Dr. Annemone Christians-Bernsee (NS-Dokumentationszentrum) und PD Dr. Felix Römer (Humboldt-Universität zu Berlin)

In Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln

Samstag, 02.11.2024 um 20.00 Uhr

Museumsnacht Köln

Ausstellung | Gespräch | Führung | Cello

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Sonderausstellung „Mein Leben muss irgendwo eine Wurzel haben“ (mehr Infos)

Geboren 1929 in Berlin in eine jüdische Familie, erfuhr Renate Friedländer die Ausgrenzung und Verfolgung in NS-Deutschland als Kind. Im Januar 1939 wurde sie zusammen mit ihrer Schwester mit einem Kindertransport nach Großbritannien gerettet und entkam so der Verfolgung durch die Nationalsozialisten. Schon früh zeigte Renate Friedländer ihre Begabung für bildende Kunst. Sie besuchte die Kunstakademie in Birmingham und studierte Kunstgeschichte in Freiburg.

Die Ausstellung „Mein Leben muss irgendwo eine Wurzel haben“ verbindet die Geschichte der Verfolgung von Renate Friedländer und ihrer Familie mit einer Auswahl von Arbeiten aus ihrem umfangreichen künstlerischen Werk.

Programm:

20:00 Uhr Renate Friedländer im Gespräch im den Kurator:innen Angelica Bergmann und Werner Fleischer.
21:00 Uhr Musik zur Ausstellung mit der Cellistin Birgit Heinemann
22:00 Uhr Kurator:innenführung durch die Sonderausstellung
23:00 Uhr Musik zur Ausstellung mit der Cellistin Birgit Heinemann

Sonntag, 06.10.2024 um 15.00 Uhr

»Mein Leben muss irgendwo eine Wurzel haben.«

Ausstellungseröffnung

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Renate Friedländer – Kindertransportkind und Künstlerin

Auf meinem Tisch (Renate Friedländer, 2003)
© Rheinisches Bildarchiv

Zur Eröffnung der neuen Sonderausstellung im Lern- und Gedenkort Jawne laden wir herzlich ein!

Die Ausstellung »Mein Leben muss irgendwo eine Wurzel haben.« verbindet die Geschichte der Verfolgung von Renate Friedländer und ihrer Familie mit einer Auswahl von Arbeiten aus ihrem umfangreichen künstlerischen Werk.

Mehr Information: Zu den Sonderausstellungen

Begrüßung:
Silke Engel (Vorstand Lern- und Gedenkort Jawne)
Andreas Hupke (Bezirksbürgermeister)

Redebeiträge:
Renate Friedländer (Künstlerin)
Angelica Bergmann und Werner Fleischer (Ausstellungsteam)

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Sonntag, 01.09.2024 um 11.00 Uhr

Das Schicksal der Juden in der arabischen Welt

Einblicke in eine tunesisch-jüdische Familiengeschichte. Vortrag von Sophie Brüss im Rahmen des »Jawne-Salon«

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

© Sophie Brüss

Die Geschichte der Jüdinnen und Juden in der arabischen Welt reicht über Jahrhunderte hinweg. Jüdinnen und Juden haben seit der Antike in verschiedenen Teilen des Nahen Ostens und von Nordafrika gelebt. Ihre Geschichte in der Region ist von Perioden relativer Toleranz und Koexistenz, aber auch von Zeiten der Diskriminierung und Verfolgung geprägt.

Während vor hundert Jahren noch mehr als 100 000 Jüdinnen und Juden in Tunesien lebten, so sind es heute ca. 1000, die meisten auf Djerba, wo die älteste Synagoge außerhalb Israels steht und dessen Grundstein laut Überlieferung vom ersten Tempel in Jerusalem stammte. Ihre Geschichte steht beispielhaft für die Geschichte der Jüdinnen und Juden in der Region, die abrupt in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts endete.

Sophie Brüss – Theaterkünstlerin und Referentin in der politischen und kulturellen Bildung – hat tunesisch-jüdische Wurzeln und verwebt das Schicksal der Jüdinnen und Juden mit der Geschichte ihrer eigenen Familie.

Der »Jawne-Salon« ist ein Kooperationsprojekt des Lern- und Gedenkort Jawne mit Judaica Cologne. Die Veranstaltungsreihe möchte der Geschichte und Gegenwart jüdischen Lebens in Köln mehr Raum und Sichtbarkeit geben sowie Möglichkeiten der Begegnung schaffen.

© Sophie Brüss

Montag, 24.06.2024 um 19.00 Uhr

»eure Anwesenheit verwandelt meine Wildnis in einen Garten«

Ein Abend über Karen Gershon mit ihren Töchtern Stella Tripp und Naomi Shmuel

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Portrait Karen Gershon
Karen Gershon, geb. Käthe Löwenthal
© Lilienfeld Verlag

Karen Gershon, 1923 als Käthe Löwenthal in Bielefeld in eine bürgerliche deutsch-jüdische Familie geboren, gelangte als 15-Jährige im Dezember 1938 mit einem Kindertransport nach Großbritannien. Ihre Eltern, die in Deutschland zurückbleiben mussten, wurden 1941 nach Riga deportiert und ermordet. Schon in Deutschland hatte Käthe zu dichten begonnen, später schrieb Karen auf Englisch Gedichte, Sachbücher und Romane. Mit ihrer Familie – ihrem Mann und vier Kindern – lebte Karen Gershon in England und von 1968 bis 1973 in Israel. Sie starb 1993 in London.

Karen Gershons wunderbare Autobiografie Das Unterkind (erstmals 1992) wurde 2023 vom Lilienfeld Verlag neu herausgegeben. In diesem Buch schildert sie eindringlich aus der Perspektive der heranwachsenden Käthe ihr Leben bis zur Flucht nach England. Sie beschreibt ihre literarischen Anfänge, erste irritierende Liebesgefühle und bittere Selbsterkenntnisse – all dies vor dem Hintergrund der sich immer weiter steigernden Diskriminierung und Verfolgung in Nazi-Deutschland.

Buchcover "Das Unterkind" von Karen Gershon
© Lilienfeld Verlag 

Karen Gershon war eine sensible Beobachterin der Traumata ihrer und der nachfolgenden Generation. Schon in den 1960er Jahren beschäftigte sie sich mit dem Schicksal der inzwischen erwachsenen Kindertransport-Kinder. Und 1988 schrieb sie: „Vor ungefähr zwanzig Jahren sagte mir jemand, dass meine Kinder ebenfalls Opfer des Holocaust seien, doch ich weigerte mich, das zu glauben. Die Zeit hat bewiesen, dass es stimmt.“ Um beides wird es an diesem Abend gehen.

Axel von Ernst wird ausgewählte Passagen aus „Das Unterkind“ lesen. Naomi Shmuel wird über die Biografie ihrer Mutter berichten, die sie gerade abgeschlossen hat. Zusammen mit ihrer Schwester Stella Tripp wird sie über das Aufwachsen mit ihrer Mutter, generationenübergreifende Erinnerungen und Auswirkungen der Schoa berichten.

Die Veranstaltung findet in englischer und deutscher Sprache statt. Moderation: Dr. Ursula Reuter.

Dr. Naomi Shmuel ist Autorin, Illustratorin und Anthropologin und lebt in Israel. en.naomis-books.com

Stella Tripp ist Künstlerin und lebt in Großbritannien. www.stellatripp.co.uk

Axel von Ernst ist Schriftsteller und Verleger des Düsseldorfer Lilienfeld Verlags. www.lilienfeld-verlag.de

In Kooperation mit GERMANIA JUDAICA – Kölner Bibliothek zur Geschichte des Deutschen Judentums e. V., Bergische Universität Wuppertal und Lilienfeld Verlag

Sonntag, 26.05.2024 um 11.00 Uhr

Der blaue Salon – Einblicke in eine deutsch-jüdische Familie in den 1930er Jahren und heute

Bildvortrag und Lesung im Rahmen des »Jawne-Salon«

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Die Silberbachs waren eine deutsch-jüdische Großfamilie, weit verzweigt in Westfalen und im Rheinland. In seinem packenden Buch “Der Blaue Salon und andere Torheiten” lässt uns Vernon Katz, dessen Mutter eine geborene Silberbach war, eintauchen in das Leben der Familie in den frühen 1930er Jahren. Vernon verbrachte seine Kindheit in Schötmar bei Bad Salzuflen, war aber regelmäßig bei den Silberbachs in Köln zu Besuch. In seinem Buch gibt er anschauliche Einblicke in das Leben seiner Tante Grete und seines Onkels Paul, die mit ihren Töchtern Gisela und Ingelore in einer Villa im vornehmen Stadtteil Marienburg wohnten. Der Nazi-Terror riss die Familien auseinander: Vernon und seine Eltern flohen nach Großbritannien, die Silberbachs in die USA.

© Verlag für Regionalgeschichte

Als sich Terry Mandel, die Tochter von Ingelore Silberbach im Jahr 2022 auf den Weg macht, das Leben ihrer Mutter und ihrer deutschen Vorfahren zu erforschen, wird Vernons Buch zu einer wichtigen Informationsquelle. In ihrem spannenden Bildvortrag berichtet Terry Mandel von der Suche nach ihrer Familiengeschichte und ihren vielen unverhofften Entdeckungen. Unterstützt wird sie dabei von Rita von Schwartzenberg, die Terry bei ihren Recherchen begleitete. Dr. Vernon Katz, fast 97 Jahre alt, wird online teilnehmen und Fragen zu seinem Buch beantworten, aus dem während des Vortrages Teile gelesen werden.

Terry Mandel ist Unternehmensberaterin und hat kürzlich die gemeinnützige Organisation “The Unerasure Projekt” gegründet, um auch anderen die Möglichkeit zu geben, bisher verborgene Teile ihrer persönlichen und kollektiven Geschichte zu erforschen. Sie lebt in Berkeley, Kalifornien.

Dr. Vernon Katz, der an der Universität Oxford promoviert hat, ist einer der weltweit führenden Experten für indische Philosophie und der Übersetzer wichtiger Sanskrit-Texte, darunter die Upanishaden. Er lebt in Suffolk, England. Sein Buch “Der Blaue Salon und andere Torheiten – Eine jüdische Kindheit im ländlichen Deutschland der 1930er-Jahre” ist 2023 im Verlag für Regionalgeschichte erschienen.

Rita von Schwartzenberg arbeitet als Psychotherapeutin in Köln. Derzeit schreibt sie an einer Biografie der renommierten Schriftstellerin Ruth Prawer Jhabvala, deren Familie im April 1939 ebenfalls aus Köln nach Großbritannien floh.

Die Veranstaltung findet in englischer und deutscher Sprache statt. Der Eintritt ist frei.

Freitag, 03.05.2024 um 17.00 Uhr

»1939 – Mit dem Kindertransport von Köln nach England: Ausgrenzung, Zwangsmigration, Rettung – und dann?«

Ausstellungseröffnung

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Am Freitag, den 3. Mai 2024 möchten wir alle Interessierten herzlich zur Eröffnung der neuen Sonderausstellung einladen. Diese wurde konzipiert und umgesetzt von der Geschichts- und Politikwerkstatt der Jahrgangsstufe 9 des Ursulinengymnasiums in Köln. Nachdem die Ausstellung Anfang des Jahres 2024 im Oberstufengebäude des Ursulinengymnasiums gezeigt wurde, freuen wir uns sie nun im Lern- und Gedenkort Jawne einem breiteren Publikum zugänglich machen zu können.

Siehe auch: Sonderausstellungen

Sonntag, 10.03.2024 um 11.00 Uhr

Das aussergewöhnliche Leben der Dora Loeb – Vorstellung mit Ton und Bild im »Jawne-Salon«

Szenische Lesung von und mit Hans Stallmach

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Musikstudium in Köln, Gründungsmitglied des Palestine Orchestra in Tel Aviv, Musik-Lehrerin am jüdischen Gymnasium Jawne – das sind nur einige Stationen im Leben der Geigerin Dora Loeb (1905 – 1944).

In den zahlreichen Briefen, die sie bis zu ihrer Deportation (am 7. Dezember 1941 nach Riga) an ihre Familie geschrieben hat, werden Teile dieser außergewöhnlichen Biographie wieder lebendig, mit vielen Alltagsbeobachtungen und Details aus dem jüdischen Leben, im Schatten des Holocaust.

Dora Loeb
© Hans Stallmach

Im Rahmen einer szenischen Lesung berichtet der Journalist und Politologe Hans Stallmach aus dem ungewöhnlichen Leben der 1944 in Riga ermordeten Dora Loeb.

Eintritt frei – wir freuen uns über Ihr und Euer Interesse!

Der »Jawne-Salon« ist ein Kooperationsprojekt des Lern- und Gedenkort Jawne mit Judaica Cologne. Die Veranstaltungsreihe möchte der Geschichte und Gegenwart jüdischen Lebens in Köln mehr Raum und Sichtbarkeit geben sowie Möglichkeiten der Begegnung schaffen.