Veranstaltungen

Mittwoch, 19.11.2025 um 19.00 Uhr

»Geh nicht raus!« | Wiederaufführung der Performance mit Rita Frind

Performance und Gespräch mit der Künstlerin

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Performance »Geh nicht raus!«
© Juliane Rückriem

Im Rahmen ihrer Ausstellung »Als wäre nichts gewesen« zeigt der Lern- und Gedenkort Jawne die Performance »Geh nicht raus!« von Rita Frind.

Im Anschluss laden wir ein zu einem Gespräch mit der Künstlerin. Moderation: Werner Fleischer

Die Künstlerin Rita Frind setzt sich in eindrücklicher Weise mit der Fluchtgeschichte ihrer Mutter und ihrer Großeltern und deren Rückkehr in die postnazistische Gesellschaft Kölns auseinander. Mit großformatigen Fotomontagen, grafischen Recherche-Tafeln, 121 Monatsblättern mit Tagesstempeln, zugehöriger Toninstallation und Performance wird die Zeit der existentiellen Ausnahmesituation sinnlich erfahrbar.

Sie erinnert mit dieser Ausstellung an ihre jüdischen Vorfahren, die Kölner Familien Lewkowicz und Slodzina. Bevor die Nazis 1933 die Macht bekamen, lebten die Vorfahren mütterlicherseits als Großfamilie mit drei Generationen in Köln. Durch die nazistische Verfolgung wurden zahlreiche Familienmitglieder deportiert und ermordet. Die Überlebenden der Familie, denen die Flucht gelungen war, wurden in alle Welt verstreut.

© Juliane Rückriem

Den Großeltern und der Mutter gelang 1939 die Flucht nach Belgien. Kurz vor dem deutschen Überfall auf Belgien 1940 floh die Familie weiter nach Toulouse, Südfrankreich. Im Januar 1947 kamen sie zu dritt zurück nach Köln.

Im Gespräch mit Rita Frind fragen wir nach den Wegen, Mitteln und Erfahrungen der Spurensuche. Wir fragen nach den inneren Gefühlserbschaften und deren Folgen, die sich für das Kind von Überlebenden der Schoa stellen. Thematisiert werden, soll die Bedeutung der künstlerischen Werke für die Verarbeitung der Geschichte der Verfolgung und auch inwiefern diese Auseinandersetzung die Arbeit des Lern- und Gedenkortes Jawne betrifft.

Die Besucher:innen sind herzlich dazu eingeladen, sich mit ihren Fragen und Beiträgen an dem Gespräch mit der Künstlerin zu beteiligen.

Sonntag, 23.11.2025 um 11.00 Uhr

Jawne-Salon | Ruth und Ludwig und die Kunst: Begegnungen in Köln und London

Biografische Einblicke und Lesung

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Ruth Prawer Jhabvala (1927 – 2013) trifft den Maler Ludwig Meidner (1884 – 1966) an der Kölner Jawne, wo er ihr Kunstlehrer ist. Im Londoner Exil sehen sie sich wieder, und Ludwig zeichnet mehrere Porträts von ihr. Ruth, die später eine international bekannte Schriftstellerin wird, ließ sich von den besonderen Begegnungen mit dem Künstler zu ihrer Kurzgeschichte „Refuge in London“ (2004) inspirieren.

Rita von Schwartzenberg, die Biografin Ruth Prawer Jhabvalas, gibt Einblicke in das Leben dieser herausragenden Autorin, die sowohl mit dem Booker-Preis als auch mit zwei Oscars ausgezeichnet wurde. Ruths Tochter Ava Jhabvala Wood liest aus der Kurzgeschichte ihrer Mutter im englischen Original, die Schauspielerin Lisa Schell aus Berlin trägt die deutsche Übersetzung vor.

Ruth Prawer 1936 in Köln
Foto: Familienalbum

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Germania Judaica – Kölner Bibliothek zur Geschichte des Deutschen Judentums e.V. statt.

Der Jawne-Salon ist ein Kooperationsprojekt des Lern- und Gedenkort Jawne und Judaica Cologne. Wir möchten der Geschichte und Gegenwart jüdischen Lebens in Köln mehr Raum und Sichtbarkeit geben sowie Möglichkeiten der Begegnung schaffen.


Veranstaltungen (Archiv)

Dienstag, 11.11.2025 um 19.00 Uhr

Lesestunde | »Wildwuchs: Erzählungen aus Wolhynien« (Chaim Nachman Bialik)

Buchbesprechung mit Ursula Reuter

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

© C.H.Beck Verlag

Das dörfliche Leben der jüdischen Holzhändlerfamilie ist für die Kinder ein festgefügter Kosmos, doch für die Obrigkeit illegal, und so bahnt sich langsam die Katastrophe an … Zwei Nachbarskinder, Noah und Marinka, können sich jahrelang nur durch Löcher im Zaun verständigen. Am Ende siegt die Liebe über den Hass der Eltern, aber nur scheinbar … Ein Junge entzieht sich durch Nichtstun dem strengen Vater und erträumt sich eine ganz eigene Welt: das gelobte Land daheim.

Die Lesestunde in der Jawne ist ein gemeinsames Veranstaltungsformat, organisiert von „Chaverim – Freundeskreis zur Unterstützung des liberalen Judentums in Köln“ und der „GERMANIA JUDAICA – Kölner Bibliothek zur Geschichte des Deutschen Judentums e.V.“

Jede und jeder ist eingeladen die oder der Freude daran hat sich aktiv mit jüdischer Literatur zu beschäftigen. Wir setzen darauf, dass auch viele sich selbst ein Buch vornehmen, um ihre Gedanken und Eindrücke dazu mit anderen zu teilen. Den aktuellen Flyer finden Sie hier.

Die Teilnahme an den Lesestunden ist kostenlos (Spenden sind willkommen). Wir bitten um Anmeldung per Mail unter: lesestunde_jawne@email.de

Montag, 10.11.2025 um 12.00 Uhr

Gedenkstunde am Löwenbrunnen

Gedenkveranstaltung anlässlich des 87. Jahrestages der Pogromnacht

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Der Löwenbrunnen auf dem Erich-Klibansky-Platz
© M. Paret

Im Rahmen der Gedenkstunde werden Schüler:innen von Kölner Schulen an die Lebensgeschichten einiger Schülerinnen und Schüler der Jawne erinnern. Neben den Schulen sind auch Mitglieder und Vertreter:innen der Synagogengemeinde eingeladen sowie Vertreter:innen der Stadt Köln – ebenso alle engagierten und interessierten Bürger:innen, die ein Zeichen für das Erinnern und gegen Antisemitismus und jede Form von Menschenfeindlichkeit setzen möchten.

Die Gedenkstunde findet am Löwenbrunnen statt. Der Brunnen erinnert mit den Namen auf dem Brunnenrand an die über 1.100 jüdischen Kinder und Jugendlichen aus Köln, die von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet wurden.

Wir freuen uns über zahlreiche Teilnehmende.

Sonntag, 09.11.2025 um 11.00 Uhr

Matinée | Erinnerungskultur im öffentlichen Raum 

Interventionen von Terry Mandel und Andreas Schmid

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Enfant Caché – in Erinnerung an Adi Bader (1931-2023)

theaterkunst.koeln stellt mit »Enfant Caché / Kölsche Pänz« eine künstlerische Intervention im öffentlichen Raum vor. Der Kurzfilm setzt sich entlang des ehemaligen Schulweges der drei jüdischen Kölner Brüder Martin, Georg und Adi Bader mit Zeugnissen und Dokumenten auseinander, die die Auflösung der Identität der childsurvivor dokumentieren und ihren Überlebensinstinkt als Widerstandsakt kenntlich machen. In der pädagogischen Begleitung des Projektes haben wir uns mit der Ansprache von jungen Menschen zu dem Thema Erinnerungskultur auseinandergesetzt und stellen einige Erkenntnisse aus dieser work in progress vor. 

Das verborgene Jüdische Köln – eine Entdeckungstour

Foto: privat

Kölner:innen und Besucher:innen sind im öffentlichen Raum von Spuren jüdischen Lebens umgeben, ohne dass dies ihnen bewusst ist. Während fast 3000 Stolpersteine allgegenwärtig sind, bleiben die Menschen an die sie erinnern und ihre Lebensgeschichten oft verborgen. Ebenso wenig bekannt sind die Orte einer kleinen, aber lebendigen jüdischen Gemeinde. In dieser interaktiven Veranstaltung wird uns Terry Mandel, Gründerin des Freundeskreises The Unerasure Projekt e.V., dabei helfen, das jüdische Leben in den Kölner Vierteln zu entdecken. Terry wird auf Englisch sprechen.

Eine Veranstaltung von theaterkunst.koeln und Freundeskreis the Unerasure Projekt e.V. in Kooperation mit dem Lern- und Gedenkort Jawne – den Flyer zur Veranstaltung finden Sie hier.

Dienstag, 14.10.2025 um 19.00 Uhr

Lesestunde | Bücher zum 7. Oktober 2023

Buchbesprechungen mit Klaus Herkenrath und Dorota Spaleniak

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

© Suhrkamp Verlag / Jüdischer Verlag

In der Lesestunde im Monat Oktober werden wir uns mit zwei Büchern beschäftigen, die von den Schrecken des 7. Oktober 2023 berichten – der Tag an dem die Hamas Israel überfiel, etwa 1200 Menschen tötete und 251 Geiseln nahm.

Die Tore von Gaza (Amir Tibon) – Eine Geschichte von Terror, Tod, Überleben und Hoffnung. Der 7. Oktober 2023 – geschildert von einem Überlebenden des Kibbuz Nahal Oz.

Israel, 7. Oktober: Protokoll eines Anschlags (Lee Yaron) – Eindringlich und bewegend erzählt die israelische Journalistin Lee Yaron von den letzten Stunden der Menschen, die am 7. Oktober 2023 von den Hamas-Terroristen ermordet wurden.

Die Lesestunde in der Jawne ist ein gemeinsames Veranstaltungsformat, organisiert von „Chaverim – Freundeskreis zur Unterstützung des liberalen Judentums in Köln“ und der „GERMANIA JUDAICA – Kölner Bibliothek zur Geschichte des Deutschen Judentums e.V.“

© S. Fischer Verlag

Jede und jeder ist eingeladen die oder der Freude daran hat sich aktiv mit jüdischer Literatur zu beschäftigen. Wir setzen darauf, dass auch viele sich selbst ein Buch vornehmen, um ihre Gedanken und Eindrücke dazu mit anderen zu teilen. Den aktuellen Flyer finden Sie hier.

Die Teilnahme an den Lesestunden ist kostenlos (Spenden sind willkommen). Wir bitten um Anmeldung per Mail unter: lesestunde_jawne@email.de

Dienstag, 09.09.2025 um 19.00 Uhr

Lesestunde | »Eine ganze Welt« (Goldie Goldblum)

Buchbesprechung mit Gabriele Johannsen

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

© Hoffmann und Campe Verlag

Eine Frau am Wendepunkt. Ein Geheimnis, das sie von allen trennt, die ihr wichtig sind. Und die Möglichkeit mit viel Verständnis füreinander Brücken zu schlagen. Surie Eckstein erfüllt ihr Leben als Oberhaupt einer Großfamilie. Sie erwartet gerade ihr erstes Urenkelkind, als eine Katastrophe eintritt – oder ist es ein Gottesgeschenk? Mit 57 Jahren ist sie noch einmal schwanger – mit Zwillingen!

Die Lesestunde in der Jawne ist ein gemeinsames Veranstaltungsformat, organisiert von „Chaverim – Freundeskreis zur Unterstützung des liberalen Judentums in Köln“ und der „GERMANIA JUDAICA – Kölner Bibliothek zur Geschichte des Deutschen Judentums e.V.“

Jede und jeder ist eingeladen die oder der Freude daran hat sich aktiv mit jüdischer Literatur zu beschäftigen. Wir setzen darauf, dass auch viele sich selbst ein Buch vornehmen, um ihre Gedanken und Eindrücke dazu mit anderen zu teilen. Den aktuellen Flyer finden Sie hier.

Die Teilnahme an den Lesestunden ist kostenlos (Spenden sind willkommen). Wir bitten um Anmeldung per Mail unter: lesestunde_jawne@email.de

Sonntag, 07.09.2025 um 11.00 Uhr

Jawne-Salon | »Spur und Abweg« – Lesung und Rap-Performance mit Kurt Tallert

Von Steinen, die nicht vergessen und Menschen, die nicht erinnern …

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Eine deutsch-jüdische Familie, ein Vater der überlebte und die Spuren einer verlorenen Identität. Wie ist es, als Sohn eines Holocaust-Überlebenden zwischen Enkeln und Tätern aufzuwachsen und heute zu leben?

Kurt Tallert erzählt in seinem literarischen Debüt die Geschichte seines Vaters und seine eigene, in dem die Scherben eines Lebens zu einem Spiegelbild der Gesellschaft werden. 

Kurt Tallert wurde 1986 in Bad Honnef geboren und studierte Germanistik und Hispanistik in Aachen und Santiago de Chile. Unter dem Künstlernamen „Retrogott“ prägt er als Rapper, DJ und Produzent seit mehr als zwanzig Jahren die deutsche Hip-Hop-Szene und veröffentlichte zahlreiche Alben.

© Kurt Tallert

Der »Jawne-Salon« ist ein Kooperationsprojekt des Lern- und Gedenkort Jawne mit Judaica Cologne. Die Veranstaltungsreihe möchte der Geschichte und Gegenwart jüdischen Lebens in Köln mehr Raum und Sichtbarkeit geben sowie Möglichkeiten der Begegnung schaffen.

Eintritt frei.

Sonntag, 31.08.2025 um 11.00 Uhr

»Als wäre nichts gewesen«

Rita Frind – Werke | Eröffnung der Ausstellung

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

»Als wäre nichts gewesen«
Foto: Jörn Neumann

Der Lern- und Gedenkort Jawne lädt herzlich ein
zur Eröffnung der Ausstellung
»Als wäre nichts gewesen« | Rita Frind – Werke

Nähere Informationen zur Ausstellung finden Sie hier.

Begrüßung: Dr. Ursula Reuter (Vorsitzende Förderverein Lern- und Gedenkort Jawne), Susanne Imhoff (Imhoff-Stiftung)

Einführung: Werner Fleischer
(Kurator der Ausstellung)

12 Uhr – Performance »Geh nicht raus!«
(Rita Frind)

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Sonntag, 03.08.2025 um 14.00 Uhr

Finissage der Sonderausstellung »Der Trost von Freundinnen und Freunden«

Ausstellungsführungen mit Kuratorin Cordula Lissner und Gästen

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Am Sonntag, den 3. August 2025 laden wir von 14 bis 18 Uhr herzlich ein zur Finissage der Sonderausstellung »Der Trost von Freundinnen und Freunden – Kindertransporte aus Köln 1939 und die Jawne-Hostels in England«. Es erwarten Sie und Euch Ausstellungsführungen mit der Kuratorin Cordula Lissner bzw. Kurzvorträge von und mit besonderen Gästen, kühle Getränke und die Gelegenheit zum Austausch. Mehr Informationen zur Ausstellung finden Sie hier.

Programm:

15 Uhr | Jawne-Schülerinnen und -schüler aus dem Ruhrgebiet. Mit Martina Strehlen, stellvertretende Leiterin der Alten Synagoge Essen.

16 Uhr | Köln-Liverpool-Australien-Palästina/Israel – Der Jawne-Schüler Alfred (Uri) Weinberg aus Erkelenz. Mit Hubert Rütten, Mitarbeiter des LVR-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen und Experte für Erinnerungskultur in Erkelenz.

17 Uhr | Lebenslange Freundschaften – Die Jawne-Schülerinnen aus dem Hostel in Manchester. Mit Wolfgang Richter, Lern- und Gedenkort Jawne.

Schüler der Jawne vor dem Hostel in der Linnet Lane 19 in Liverpool.
© Lern- und Gedenkort Jawne / Siggy Reichenstein

Mittwoch, 09.07.2025 um 19.00 Uhr

»… auf jeden Fall bin ich sozialistisch eingestellt.«

Der Jawne-Schüler Samuel Königshöfer und seine Zeit in England – Briefe, Postkarten und Video-Fragmente, vorgestellt von Wolfgang Richter

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Postkarte von Samuel Königshöfer vom 1. Januar 1941 an seinen Bruder Jonas, dem die Flucht nach Palästina bereits im September 1939 gelungen war.
© Lern- und Gedenkort Jawne

Samuel Königshöfer, Schüler des jüdischen Gymnasiums Jawne, war 14 Jahre alt, als er im Januar 1939 mit einem von Direktor Klibansky organisierten Kindertransport Nazi-Deutschland verlassen und nach England ausreisen konnte. Dort lebte er mit anderen Jawne-Schülern zunächst in einem Hostel in London. Noch während des Jahres 1939 fand er dort Kontakt zur zionistisch-sozialistischen Jugendbewegung Habonim. Der junge Samuel aus orthodoxem und strenggläubigem Hause, entwickelte sich in nur kurzer Zeit zu einem begeisterten, säkularen Zionisten und sah seine Perspektive nun in einem landwirtschaftlichen und kollektiven Leben in Palästina. Doch bevor er mit seinen Kameradinnen und Kameraden einen eigenen Kibbuz in Palästina bzw. Israel gründen konnte, sollten noch verschiedene Stationen der landwirtschaftlichen und ideologischen Schulung (Hachschara) in England durchlaufen werden.

Die Briefe und Postkarten die Samuel während dieser Zeit an seinen geliebten Bruder Jonas nach Palästina schrieb, sind erhalten geblieben. Sie gewähren lebendige und bewegende Einblicke in die Lebensrealität des jungen Samuel, der nun – unerwartet und plötzlich getrennt von seiner Familie – in einem fremden Land sehr schnell erwachsen werden mußte.

Wolfgang Richter (Lern- und Gedenkort Jawne), der Samuel kennenlernen durfte und seit vielen Jahren zur Geschichte der Kölner Familie Königshöfer forscht, wird Fragmente aus Samuels Briefen und Postkarten vorstellen bzw. kommentieren sowie Zusammenhänge erläutern. Außerdem wird Samuel Königshöfer (1924 – 2023) uns im Rahmen eines Video-Rundganges, entstanden im Jahr 2012, einige Minuten lang durch den Kibbuz Kfar HaNassi in Nord-Israel führen, einen Ort, den er nach seinen „englischen Jahren“ mit aufgebaut hat und dem er sein Leben lang treu geblieben ist.

Eine Begleitveranstaltung zur aktuellen Sonderausstellung »Der Trost von Freundinnen und Freunden – Kindertransporte aus Köln 1939 und die Jawne-Hostels in England«

Dienstag, 08.07.2025 um 19.00 Uhr

Lesestunde | »Der polnische Boxer« (Eduardo Halfon)

Buchbesprechung mit Jo Ojan

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

© Hanser Verlag

Als Kind glaubte Eduardo Halfon an die Lüge, die eintätowierten Ziffern auf dem Arm seines Großvaters seien dessen Telefonnummer. Nun, als Erwachsener, forscht er in seinem “Roman in zehn Runden” nach der wahren Geschichte: Auf seiner Spurensuche stößt er auf neue Fragen und erstaunliche Antworten.

Die Lesestunde in der Jawne ist ein neues Veranstaltungsformat, gemeinsam organisiert von „Chaverim – Freundeskreis zur Unterstützung des liberalen Judentums in Köln“ und der „GERMANIA JUDAICA – Kölner Bibliothek zur Geschichte des Deutschen Judentums e.V.“

Jede und jeder ist eingeladen die oder der Freude daran hat sich aktiv mit jüdischer Literatur zu beschäftigen. Wir setzen darauf, dass auch viele sich selbst ein Buch vornehmen, um ihre Gedanken und Eindrücke dazu mit anderen zu teilen. 

Die Teilnahme an den Lesestunden ist kostenlos (Spenden sind willkommen). Wir bitten um Anmeldung per Mail unter: lesestunde_jawne@email.de