Kindertransporte aus NRW

Mehr als 10.000 Kinder und Jugendliche wurden zwischen Dezember 1938 und dem Kriegsausbruch im September 1939 mit dem sogenannten Kindertransport nach Großbritannien gerettet.

Lore Robinson, 1930er Jahre in Köln (Bild: L. Robinson)

In der Mehrzahl waren es jüdische Kinder, unter ihnen befanden sich aber auch viele katholische, evangelische und konfessionslose Kinder jüdischer Herkunft. Etwa 130 Schüler und Schülerinnen der Jawne konnten in vier Transporten auf diese Weise gerettet werden.

Neben der Jugend-Aliyah nach Palästina waren die „Kindertransporte“ das bedeutendste Werk zur Rettung von Kindern und Jugendlichen vor der nationalsozialistischen Verfolgung.

Eine Projektgruppe des Lern- und Gedenkort Jawne hat in England Zeitzeugen und Zeitzeuginnen der „Kindertransporte“ besucht. Interviews, Fotos und Dokumente wurden zu einer Internetpräsentation zusammengestellt, die seit Juli 2011 online ist. Hier werden die Lebensgeschichten von vier Frauen und neun Männern präsentiert, die als Kinder und Jugendliche 1938/39 aus dem heutigen Nordrhein-Westfalen nach Großbritannien emigrieren konnten und bis heute in England leben.

Zusätzlich gibt es zahlreiche Informationen über die „Kindertransporte“ aus den Städten und Regionen, die heute zu NRW gehören.

Lore Robinson, 2010 in London (Foto: A. Joerss)

Eine der Interviewpartnerinnen war die frühere Jawne-Schülerin Lore Robinson, die heute in London lebt und die wir schon mehrfach im Lern- und Gedenkort Jawne begrüßen konnten.