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Veranstaltung

»Wir lernten einen halben Tag, und den anderen halben Tag arbeiteten wir.«

Vortrag von Dr. Susanne Urban

1932 wurde die Jugend-Aliyah gegründet: Jüdische Jugendliche sollten frei und selbstbewusst, abseits von Antisemitismus, ein neues Leben beginnen und den Zionismus aus der Theorie in die Praxis überführen. Nach 1933 erweiterte die Jugend-Aliyah unaufhörlich ihren Aktionsradius – 1938 nach Österreich, später auch in Länder wie Holland, Dänemark und England. Aus dem Ausbildungswerk für zionistische Pioniere wurde immer mehr ein Rettungswerk. Bis 1940 konnte die Jugend-Aliyah rund 5.000 Kinder und Jugendliche in Sicherheit bringen. Nach 1945 kümmerte sie sich um Kinder, die die Shoah überlebt hatten. In dem Vortrag werden Strukturen, Akteure, Biografien, Zitate und Erinnerungen ein breit gefächertes Bild dieser Institution vermitteln, die auch heute noch in Israel aktiv ist.

Referentin: Dr. Susanne Urban, seit 11/2015 Geschäftsführerin der SchUM-Städte e.V.; 2009 bis 2015 Leiterin der Forschung und Bildung im ITS/ Arolsen; 2005 bis 2009 Yad Vashem/ International School for Holocaust Studies; 2004 Fellow Researcher in Yad Vashem. 2003 Kuratorin der Ausstellung zur Jugend-Aliyah: »Rettet die Kinder«. Bis 2004 u.a. Mitarbeiterin des Jüdischen Museums Frankfurt und der Zeitschrift TRIBÜNE. Veröffentlichungen u.a. zu Displaced Persons, Repatriierung, zur Bricha, Zeitzeugenberichten, Kinder-Überlebenden und zur Jugend-Aliyah. Entwicklung auch von Unterrichtsmaterialien. Promotion 2000 am Moses Mendelssohn Zentrum / Universität Potsdam.

Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms zur Sonderausstellung »Die Brauns und die Grünebaums«, die noch bis 15. Oktober 2017 im Lern- und Gedenkort Jawne gezeigt wird.