Veranstaltungen

Sonntag, 06.10.2024 um 15.00 Uhr

»Mein Leben muss irgendwo eine Wurzel haben.«

Ausstellungseröffnung

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Renate Friedländer – Kindertransportkind und Künstlerin

Auf meinem Tisch (Renate Friedländer, 2003) © Rheinisches Bildarchiv

Zur Eröffnung der neuen Sonderausstellung im Lern- und Gedenkort Jawne laden wir herzlich ein!

Die Ausstellung »Mein Leben muss irgendwo eine Wurzel haben.« verbindet die Geschichte der Verfolgung von Renate Friedländer und ihrer Familie mit einer Auswahl von Arbeiten aus ihrem umfangreichen künstlerischen Werk.

Mehr Information: Zu den Sonderausstellungen

Begrüßung:
Silke Engel (Vorstand Lern- und Gedenkort Jawne)
Andreas Hupke (Bezirksbürgermeister)

Redebeiträge:
Renate Friedländer (Künstlerin)
Angelica Bergmann und Werner Fleischer (Ausstellungsteam)

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!


Veranstaltungen (Archiv)

Dienstag, 07.07.2015 um 18.30 Uhr

Gespräch mit dem ukrainischen Historiker und Zeitzeugen Boris Zabarko

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Boris Zabarko wird unter anderem darüber sprechen, wie der Holocaust in der Sowjetunion ignoriert und das Gedenken an Babi Jar unterdrückt wurde, welche leeren Versprechungen seit der Unabhängigkeit der Ukraine gemacht worden sind und was er über die Glorifizierung von Bandera denkt.

Dr. Boris Zabarko, geb. 1935, lebt in Kiew. Er ist Überlebender des Ghettos Schargorod. Nach dem Krieg studierte er an der Universität von Czernowitz Geschichte. Seit 2004 ist er Präsident der ukrainischen Vereinigung jüdischer ehemaliger Häftlinge der Ghettos und nationalsozialistischen Konzentrationslager. Er sammelt und veröffentlicht die Berichte der Ghetto-Überlebenden der Ukraine. 2004 erschien in Deutschland der Erinnerungsband „Nur wir haben überlebt“ Im Oktober 2009 wurde er für seine Arbeit mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Dienstag, 19.05.2015 um 18.30 Uhr

Ludwig Meidner. Der heißeste Krater einer vulkanischen Epoche

Vortrag

Ort: Lern- und Gedenkort Jawne, Albertusstr. 26 / Erich-Klibansky-Platz, Köln

Vortrag von Erik Riedel (Frankfurt am Main) anlässlich der Wiedereröffnung der Ausstellung „HORCHER IN DIE ZEIT – Ludwig Meidner, Expressionist, Zeichenlehrer an der Jawne“

Ludwig Meidner, Apokalyptische Stadt, 1913 (Bild: Westfälisches Landesmuseum Münster)

Der Maler, Zeichner und Dichter Ludwig Meidner ist vor allem wegen seiner „Apokalyptischen Landschaften“ bekannt. Diese gemalten Katastrophenszenarien und Weltuntergangsvisionen, die bereits ab 1912 entstanden, wurden (nicht nur von Meidner selbst) als Vorahnungen des Ersten Weltkriegs interpretiert. Als expressionistischer Zeichner und Grafiker porträtierte er zahlreiche Dichter und Intellektuelle der Berliner Kulturszene und schuf Illustrationen für Bücher und Zeitschriften.

Nach dem Ersten Weltkrieg wandte er sich der jüdischen Religion zu und proklamierte seinen „Gang in die Stille“ – so der Titel seines 1929 erschienen Bandes mit autobiographischer Kurzprosa. Durch die Nationalsozialisten wurde er als „entartet“ verfemt und nahm, um dem steigenden antisemitischen Druck in Berlin zu entgehen, eine Stelle als Zeichenlehrer am jüdischen Reformrealgymnasium Jawne in Köln an. Buchstäblich in letzter Sekunde, im August 1939, emigrierte Meidner nach England. Nach der Rückkehr aus dem Exil war Meidner beinahe vergessen, und es sollte noch Jahrzehnte dauern, bis sein Werk wieder angemessen gewürdigt wurde.

Der Vortrag stellt Leben und Werk dieses faszinierenden Künstlers vor, den der Kunstkritiker Willi Wolfradt treffend als den „heißesten Krater der vulkanischen Epoche“ des Expressionismus charakterisierte.

Erik Riedel ist Kunsthistoriker und Kurator des Ludwig Meidner-Archivs am Jüdischen Museum Frankfurt, das den künstlerischen Nachlass Meidners betreut.