
Nach dem Pogrom im November 1938 reagierte die Weltöffentlichkeit schockiert auf die Geschehnisse im nationalsozialistischen Deutschland. Einige Länder initiierten Rettungsprogramme für jüdische Kinder, die so genannten Kindertransporte. Etwa 10.000 unbegleitete Kinder und Jugendliche konnten bis zum Kriegsbeginn am 1. September 1939 in das Vereinigte Königreich ausreisen.
In der Geschichte dieser Rettungstransporte spielt das jüdische Gymnasium Jawne in Köln eine besondere Rolle: Direktor Dr. Klibansky gelang die Rettung einiger seiner Schulklassen nach England. Hier kamen die Jungen und Mädchen in eigens vorbereiteten Hostels unter. Die Ausstellung erzählt, was die Jawneschüler und -schülerinnen 1939 erlebten. Fünf Kapitel berichten von den Hostels in London, Brighton, Liverpool und Manchester. Exemplarisch geschilderte Lebensgeschichten lassen die schwierige Situation der Jungen und Mädchen erkennen, aber auch den Trost, den anfangs noch die Gemeinschaft von Gleichaltrigen geben konnte.
Die Ausstellung lädt dazu ein, sich mit den Erfahrungsräumen der Kinder und Jugendlichen auseinanderzusetzen und eigene Fragen und Perspektiven zum Thema Flucht und Verfolgung anzuschließen.
Das Projekt wurde gefördert mit Mitteln der Landeszentrale für politische Bildung Nordrhein-Westfalen.