Naomi Shmuel wird anhand ihrer eigenen Familiengeschichte über die generationenübergreifenden Erinnerungen und Auswirkungen der Shoah sprechen.
Ihre Mutter, die Schriftstellerin Karen Gershon (1923-1993), kam als Käthe Löwenthal im Alter von 15 Jahren kurz vor dem Zweiten Weltkrieg mit einem der ersten Kindertransporte aus Deutschland nach England. Ihre beiden Schwestern Anne und Lise konnten ebenfalls nach England fliehen, wurden jedoch bald nach ihrer Ankunft getrennt, und Anne starb schon während des Krieges. Ihre Eltern und Großfamilie wurden im Holocaust getötet. 1988 schrieb Karen Gershon: „Vor ungefähr zwanzig Jahren sagte mir jemand, dass meine Kinder ebenfalls Opfer des Holocaust seien, doch ich weigerte mich, das zu glauben. Die Zeit hat bewiesen, dass es stimmt.“
In ihrem Vortrag wird Naomi Shmuel das Konzept von Postmemory und die langfristigen Auswirkungen des Holocaust auf künftige Generationen erörtern und mit den Teilnehmenden diskutieren.
Dr. Naomi Shmuel ist Autorin, Illustratorin und Anthropologin und lebt in Israel. Ihre preisgekrönten Kinderbücher werden in israelischen Schulen häufig verwendet, um interkulturelles Verständnis und Toleranz zu fördern. 2011 mit dem Literaturpreis des israelischen Premierministers ausgezeichnet, lehrt Naomi an verschiedenen akademischen Institutionen und leitet Workshops, die Fachleute für den Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt ausbilden. Sie ist aktives Mitglied von Nevet, einem internationalen und multidisziplinären Forschungs- und Ausbildungszentrum an der Schule für Sozialarbeit der Hebräischen Universität, Jerusalem, das junge Wissenschaftler und Praktiker der Kinder- und Familienarbeit fortbildet.
Eintritt frei, Spende erbeten
Anmeldung unter schulreferat.kirche-koeln@ekir.de
Veranstaltet von: Schulreferat des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, Lern- und Gedenkort Jawne, Melanchthon Akadamie
Unter diesem Link kann der Flyer zur Veranstaltung heruntergeladen werden.