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Deportiert, als alle schon ans Ende dachten: Emil Marx

Josef Wißkirchen (Foto: Josef Wißkirchen)

XII/10 – ein bisher übersehener Kölner Transport im Februar 1945

Noch am 14. Februar 1945, drei Wochen vor dem Einmarsch der Amerikaner, wurde der Kölner Kaufmann Emil Marx zusammen mit 13 Kölner Juden nach Theresienstadt deportiert: in einem 616 Personen umfassenden Sammeltransport von Personen aus dem Rheinland, Westfalen, Frankfurt, Halle und Leipzig. In Theresienstadt wurde der Transport mit der römischen Ziffer XII (für Frankfurt) versehen. Dass in ihm auch 13 Kölner waren, von denen zwei starben, wurde bisher übersehen. Wegen der Bombardierung Dresdens musste der Zug über Nebenstrecken umgeleitet werden.

Anhand wertvoller Dokumente aus dem Besitz der Tochter Edith Schmitz geb. Marx (u.a. mehrere Postkarten, die der Vater während der viertägigen Fahrt geschrieben hat), werden der Transport und das Schicksal der Familie genau dokumentiert. Der Vortrag fußt auf Wißkirchens 2016 im Klartext-Verlag erschienenen Buch »Verfolgte Nachbarn am Gillbach – Juden in Rommerskirchen«. Die Flucht- und Verfolgungsgeschichten zahlreicher Kölner Juden, die ihre familiären Wurzeln in Rommerskirchen hatten, werden darin beschrieben.

Edith Schmitz, die Tochter von Emil Marx, stellt sich nach dem Vortrag den Fragen des Publikums (Moderation: Manfred Hoeffken, WDR).