An seinem 120. Geburtstag erinnern wir an Erich Klibansky, von 1929 bis 1942 Direktor des jüdischen Gymnasiums Jawne und Retter von etwa 130 Schülerinnen und Schülern, die nur durch seine Hilfe und sein organisatorisches Geschick aus Nazi-Deutschland ausreisen konnten und überlebten.
Erich Klibansky wurde nur 41 Jahre alt. Gemeinsam mit seiner Familie wurde er am 20. Juli 1942 von Köln nach Minsk deportiert und am 24. Juli 1942 im Wald von Blagowschtschina erschossen.
Montag, 13. Juli 2020
Erklärung zur Schändung der Gedenkstätte Löwenbrunnen
In der Nacht vom 10. auf den 11. Juli 2020 wurden mehrere Brunnen in Köln mit der Parole »animals bleed for human greed« und einem symbolischen Stierkopf besprüht. Das Wasser dieser Brunnen wurde rot eingefärbt.
Einer dieser Brunnen ist der Löwenbrunnen am Erich-Klibansky-Platz in Köln vor dem Lern- und Gedenkort Jawne, in dem nun »blutiges« Wasser floss.
In die Seitenwände des Brunnens sind die Namen von aus Köln deportierten und ermordeten Kindern eingraviert. Eine Statue »Löwe von Juda« von Herman Gurfinkel, einem überlebenden jüdischen Künstler, der in seiner Jugend das Gymnasium Jawne besuchte, steht in der Mitte des Brunnens. Den Löwenbrunnen am relativ versteckt in der Innenstadt liegenden kleinen Erich-Klibansky-Platz kennen nicht viele Menschen, auch nicht in Köln. Die Täter:innen müssen von seiner Existenz gewusst haben und sie müssen auch gewusst haben, dass es sich hier um eine Gedenkstätte zur Erinnerung an die Opfer der Shoah handelt.
Mitglieder und Vorstand des Arbeitskreises Lern- und Gedenkort Jawne sind schockiert über die Schändung des Brunnens. Wir können uns keine Argumentation vorstellen, die diese Schändung erklärt, und wir wollen es auch nicht. Es ist einfach nur zum Kotzen.
Köln, 13. Juli 2020 Lern- und Gedenkort Jawne – Arbeitskreis und Förderverein
Sonntag, 6. Oktober 2024 | 15 Uhr
Eröffnung der neuen Sonderausstellung
»Mein Leben muss irgendwo eine Wurzel haben.«
Renate Friedländer – Kindertransportkind und Künstlerin